Inhaltsverzeichnis
Fuchsbandwurm und Hundebandwurm stammen von der gleichen Familie.
Beim Fuchsbandwurm handelt es sich ebenso wie beim Hundebandwurm um einen Parasiten aus der Gattung der Plattwürmer. Der Lebensraum befindet sich im Darm der Wirte, von dort aus werden sie über Ausscheidungen auf Menschen und andere Tiere übertragen. Die Länge eines ausgewachsenen Fuchsbandwurms beträgt mehrere Millimeter, der Parasit haftet sich mit Hilfe von Saugnäpfen an der Darmwand des Wirts fest. Das Stadium des Fuchsbandwurms wechselt während der Entwicklungsphase mehrfach. Zunächst sind es die Eier, welche vom Menschen über verunreinigte Nahrung aufgenommen wird. Später entwickeln sich aus den Eiern Larven und schließlich der fertige Fuchsbandwurm.
Infektionen durch den Fuchsbandwurm sind meldepflichtig.
Um die Entstehung und Verbreitung von Infektion durch den Fuchsbandwurm zu protokollieren, sind diagnostizierte Erkrankungen meldepflichtig. Der behandelnde Arzt ist verpflichtet, jede festgestellte Infektion sofort dem Gesundheitsamt mitzuteilen. Bis letztlich die Diagnose Fuchsbandwurm gestellt wird, können mehrere Jahre vergehen. Zunächst bilden sich finnenartige Hohlräume in den Organen, welche langsam für eine nahezu vollständige Zersetzung sorgen. Die ersten Symptome treten oft erst zehn oder gar 20 Jahre nach Aufnahme des Erregers in den Körper auf, bis heute gelten Infektionen durch den Fuchsbandwurm als gefährlichste Wurmerkrankung im menschlichen Körper. Der Behandlungserfolg ist abhängig vom Zeitpunkt der Entdeckung des Fuchsbandwurms, je weiter die Zerstörung der Organe bereits fortgeschritten ist, umso schwieriger wird die Behandlung. Die Veränderungen innerhalb der Organe, bevorzugt der Leber, erinnern an bösartigen Leberkrebs, mitunter kommt auch eine Chemotherapie als Behandlung in Frage.
In Risikogebieten sollten keine Waldbeeren geerntet und konsumiert werden.
Der Fuchsbandwurm wird überwiegend durch den Fuchs verbreitet, aber auch Haustiere wie Hund und Katze können die Eier und Larven auf den Menschen übertragen. Es gibt immer wieder sogenannte Risikogebiete, in denen es zum häufigen Auftritt von Erkrankungen durch den Fuchsbandwurm kommt. In derartigen Gebieten sollte unbedingt auf den Verzehr wild wachsender Beere und Früchte verzichtet werden, da die Möglichkeit besteht, dass zuvor ein Fuchs in der Nähe war und Eier des Bandwurms vorhanden sind. Besonders hoch ist die Gefahr für Beeren und Früchte welche tief am Boden wachsen, Baumgewächse hingegen sind unbedenklich, da die Tiere nicht auf Bäume klettern.
Nicht jede Erkrankung durch den Fuchsbandwurm ist heilbar.
In den meisten Fällen kann bei rechtzeitiger Diagnose der Fortschritt der Erkrankung verhindert werden. Die vom Fuchsbandwurm ausgelöste Krankheit, Echinococcus multilocularis, ist in vielen Fällen behandelbar, oftmals ist aber die lebenslängliche Einnahme von Medikamenten notwendig. Durch die Bildung von zystenähnlichen Wucherungen innerhalb der Organe, kann eine Operation erforderlich werden. Diese kann allerdings nur dann durchgeführt werden, wenn sich der Patient in einen guten Allgemeinzustand befindet. Dies ist bei Infektionen durch den Fuchsbandwurm allerdings nur im Anfangsstadium der Fall, je weiter die Krankheit fortschreitet, umso schlechter fühlen sich die betroffenen Patienten. Da sich der Parasit zunächst unbemerkt im Lebergewebe einnistet und dort zur Zerstörung führt, wird die Diagnose oftmals erst gestellt, wenn bereits der größte Teil des Organs zerstört ist. Trotz moderner Medizin und stetiger Forschung gilt der Fuchsbandwurm auch heute noch als oftmals tödliche Wurmerkrankung. Mehr als die Hälfte aller betroffenen Patienten erliegen spätestens zehn Jahre nach dem Ausbruch der Krankheit ihren Symptomen.