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Fuchsbandwurm gilt als gefährlichste Wurmerkrankung beim Menschen.
Der Fuchsbandwurm ist ein deutlich kleinerer Abkömmling des regulären Bandwurms und erreicht nur eine Länge von wenigen Millimetern. Trotz der geringen Körpergröße kann der Befall mit dem Fuchsbandwurm für den Menschen tödlich enden, da das Lebergewebe zu großen Teilen zerstört wird. Zunächst entstehen finnenartige Hohlräume, darin entwickeln sich schließlich Zysten, welche in ihrem Erscheinungsbild an einen bösartigen Tumor erinnern. Der Körper eines Fuchsbandwurms besteht aus drei Körperabschnitten, welche in der Fachsprache als Proglottiden bezeichnet werden. Im letzten Drittel des Parasiten sind die Geschlechtsorgane angesiedelt, der Fuchsbandwurm gehört zu den zwitterartigen Lebewesen.
Fuchsbandwurm tritt überwiegend in kühleren Regionen auf.
Erkrankungen welche durch den Fuchsbandwurm ausgelöst werden, existieren weltweit, überwiegend treten die Fälle jedoch in kälteren Gebieten auf. Als Risikogebiete gelten die nördlichen Teile Amerikas, sowie Mitteleuropa. Die verursachenden Rotfüchse siedeln sich immer näher an bewohnten Gebieten an, daher ist die Wahrscheinlichkeit der Verbreitung des Fuchsbandwurms auf Haustiere und Menschen in den letzten Jahren angestiegen. Wieviele Füchse regional befallen sind ist unterschiedlich, im Süden Deutschlands vermuten Experten, dass mehr als 70 Prozent aller lebenden Füchse den Bandwurm in sich tragen. Die tatsächliche Übertragung auf den Menschen findet nur selten statt, zwischen 1982 und 2000 wurden nur rund 600 Fälle von der durch den Bandwurm ausgelösten Echinokokkose bekannt.
Der Mensch ist für den Fuchsbandwurm eigentlich ein Fehlwirt.
Fuchsbandwürmer verbreiten sich über mehrere Wirte, zunächst nehmen meist kleine Nagetiere die Eier in sich auf und es entwickeln sich Larven. Der Zwischenwirt wird immer schwächer und kränker, bis er schließlich dem Endwirt zum Opfer fällt. Als Endwirt werden Tiere wie Fuchs, Katze und Hund bezeichnet. Springt der Fuchsbandwurm auf den Menschen über, ist dieser als Fehlwirt anzusehen. Vom Menschen aus wird der Parasit nicht mehr an den eigentlichen Endwirt weiter geben, die Gefahr der Verbreitung auf andere Menschen besteht jedoch. Der Fuchsbandwurm kann lange Zeit in seinem Zwischenwirt überleben, er ernährt sich von zersetzter Nahrung und ist oftmals noch Monate nach dem Ableben des Zwischenwirts infektiös. Wird das verstorbene Tier nun vom Endwirt gefressen, zersetzt sich das tote Gewebe und der Bandwurm nistet sich im Dünndarm des Wirts ein.
Gefahr des Fuchsbandwurms besteht nur für den Menschen.
Beim Menschen gilt der Fuchsbandwurm als gefährlichste Wurmerkrankung überhaupt. Für den Fuchs oder andere Endwirte jedoch ist die Infektion relativ ungefährlich, die Inkubationszeit beträgt mehrere Jahre und überschreitet die Lebenserwartung des Fuchses meist deutlich. Auch beim Menschen löst der Befall mit Fuchsbandwürmern viele Jahre lang keine Symptome aus, erst wenn das Lebergewebe zu großen Teilen zerstört wurde, entwickeln sich ähnliche Anzeichen wie beim Leberkarzinom. Nachgewiesen werden kann der Fuchsbandwurm mit Hilfe einer Blutuntersuchung, da sich beim Befall Antikörper ausbilden. Beim Verdacht auf eine Infektion mit Eiern des Bandwurms ist die sofortige Vorstellung bei einem Arzt sinnvoll. Wird der Erreger bereits vor dem Ausbruch der eigentlichen Erkrankung nachgewiesen, kann die Zerstörung der Organe bereits unterbunden werden und die Patienten haben bessere Überlebenschancen. Im Idealfall ist eine Operation möglich, die im Anschluss meist mit einer Chemotherapie unterstützt werden muss. Die Nebenwirkungen der Medikamente können mitunter stark sein, allerdings haben Patienten mit erfolgreich durchgeführter Chemotherapie eine deutlich bessere Prognose als unbehandelte Betroffene.