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Ursachen für Infektionen durch den Fuchsbandwurm sind im Darm lebende Parasiten.
Der Fuchsbandwurm hat sein Lebensdomizil im Dünndarm seines Wirts. Der Endwirt ist in der Regel ein Raubtier, es kommen Katze, Fuchs, Hund oder Marder in Frage. Nistet sich der Fuchsbandwurm im Darm des Menschen ein, hat eine Fehlübertragung stattgefunden, der Mensch gilt als Fehlwirt. Während der Befall mit Fuchsbandwürmern für die eigentlichen Endwirte unschädlich ist, da die Inkubationszeit länger dauert als die Lebensdauer des jeweiligen Tieres. Beim Menschen ist es anders, hier bricht die Krankheit durchschnittlich innerhalb von zehn bis 20 Jahren nach der Infektion aus und kann unbehandelt oder auch zu spät behandelt zum Tode führen. Der Fuchsbandwurm kann sowohl im Darm des eigentlichen Endwirts, als auch in den Organen des Menschen Jahrzehnte lang überleben, da sich hier die idealen Lebensbedingungen für ihn finden.
Infizierte Zwischenwirte sorgen für die Ansteckung beim Fuchs.
Als sogenannte Zwischenwirte des Fuchsbandwurms werden kleine Nage- und Beutetiere bezeichnet. Die Eier des Fuchsbandwurms nisten sich hier ein und sobald der Fuchs ein solches Tier erlegt, überträgt sich der Parasit auf ihn. Durch den Kot und andere Ausscheidungen des Fuchses werden die Eier in die Umwelt verteilt und können sich so wiederum auf andere Tiere und auf den Menschen übertragen. Auch auf Pflanzen können die Eier des Fuchsbandwurms wochenlang überleben und werden so häufig von Wiederkäuern aufgenommen. Bei Menschen besteht die Gefahr der Übertragung besonders durch den Konsum von wild wachsenden Beeren und Früchten, da sich hier der Erreger unbemerkt angesiedelt haben kann. Es ist oftmals nicht ausreichend, die Erzeugnisse nur mit fließendem Wasser zu reinigen, um eine Infektion auszuschließen, müssen die Früchte gekocht werden.
Finnen zerstören das Gewebe der menschlichen Organe.
Konnten die Eier des Fuchsbandwurms in den menschlichen Körper eindringen, nistet sich der Parasit im Dünndarm ein. Von dort werden seine Larven, auch Finnen genannt, in die umliegenden Organe verteilt. Besonders häufig ist die Leber von der Zersetzung befallen. Erst Jahrzehnte nach der Infektion kommt es zum Ausbruch der eigentlichen Erkrankung. Zu diesem Zeitpunkt ist das Lebergewebe meist nahezu vollständig zerstört und nicht mehr zu retten. Aufgrund der späten Entdeckung ist bei vielen Patienten keine Rettung mehr möglich und sie sterben an der Folge der Infektion. Wird der Befall rechtzeitig erkannt, kann mit Hilfe einer Operation der Erreger im besten Fall vollständig beseitigt werden. Fast immer ist allerdings trotz möglicher Operation die Einnahme von Medikamenten erforderlich, diese sollen die weitere Verbreitung der Parasiten im Körper verhindern. Ist das Gewebe bereits zu weit zerstört, kann oftmals nur noch die Durchführung einer Chemotherapie die Überlebensdauer des Betroffenen verlängern.
Leber am Häufigsten befallen, aber auch andere Organe sind gefährdet.
Die Finnen der Fuchsbandwurms setzen sich überwiegend in der Leber fest, allerdings können auch andere Organe wie Lunge und Milz befallen sein. Je mehr innere Organe betroffen sind, umso schlechter sind die Heilungschancen für den Patienten. Hat eine Person den Verdacht, dass sie sich beispielsweise durch den Kontakt zu betroffenen Tiere mit dem Fuchsbandwurm infiziert hat, sollte beim Arzt um die Erstellung eines Blutbilds gebeten werden. Im Blutserum kann der Arzt nachweisen, ob Antikörper gegen den Fuchsbandwurm vorhanden sind.